Unsere Geschichte
Das Department – Heute
Das Department Werkstoffwissenschaften besteht heute aus neun Lehrstühlen mit derzeit 20 hauptamtlichen Professoren und ca. 190 wissenschaftlichen Mitarbeitern und nimmt damit im nationalen wie internationalen Vergleich eine herausragende Stellung ein. Das Department deckt, und darin liegt seine Besonderheit, die gesamte Breite des Faches in Forschung und Lehre ab.
Anfänge
Bereits am 8. August 1965, im Jahr vor der offiziellen Gründung der Technischen Fakultät, wurde Prof. Bernhard Ilschner als der erste Erlanger Werkstoffwissenschaftler auf den Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften I (Allgemeine Werkstoffeigenschaften) an die FAU berufen.
Von Prof. Ilschner wurde der Begriff „Werkstoffwissenschaften“ als neuer integrativer Ansatz der werkstoffklassenübergreifenden Forschung & Lehre im Bereich der Materialien und Werkstoffe geprägt. Waren es bislang viele einzelne Spezialdisziplinen wie Metallkunde und Metallurgie, Eisenhüttenwesen, Glas, Keramik, Kunststoffe so wurde in Erlangen ein neues Konzept in der Ausbildung der Studierenden begründet, was wegweisend für viele andere Standorte wurde. Bis heute findet die große Interdisziplinarität des Faches Werkstoffwissenschaften Ausdruck darin, dass am Ende des Studiums die sog. Kernfachausbildung in einem Themenbereich eines einzelnen Lehrstuhls recht breiten Raum einnimmt und eine gewisse Spezialisierung ermöglicht.
Lehrstuhlleiter über die Jahre
Lehrstuhl Allgemeine Werkstoffeigenschaften |
|
Lehrstuhl Werkstoffkunde und Technologie der Metalle |
|
Lehrstuhl Glas und Keramik |
|
Lehrstuhl Korrosion und Oberflächentechnik |
|
Lehrstuhl Polymerwerkstoffe |
|
Lehrstuhl Materialien der Elektronik und Energietechnologie |
|
Lehrstuhl Biomaterialien |
|
Lehrstuhl Werkstoffsimulation |
|
Lehrstuhl Mikro- und Nanostrukturforschung |
|
Die Lehrstühle
Bereits kurz nach der Gründung des Lehrstuhls WWI kamen die nächsten beiden Lehrstühle hinzu, im Jahre 1966 Werkstoffwissenschaften II (heute Werkstoffe und Technologie der Metalle) und 1968 Glas und Keramik. Die erste Ausbaustufe mit einer Gruppe von 6 Lehrstühlen wurde dann Anfang der siebziger Jahre mit der Besetzung der Lehrstühle Korrosion und Oberflächentechnik (1970) Polymerwerkstoffe (1973) und Werkstoffe der Elektrotechnik (heute Materialien der Elektronik und der Energietechnologie) im Jahre 1974 erreicht. Heute umfasst das Department insgesamt 9 Lehrstühle, bereits 1989 kam der Lehrstuhl für Mikrocharakterisierung hinzu, der im Jahre 2009 in den Lehrstuhl für Biomaterialien umgewandelt wurde. Im Rahmen der Ausbauplanung für den doppelten Abiturjahrgang konnte dann 2010 ein neuer Lehrstuhl für Werkstoffsimulation geschaffen werden (angesiedelt am Technikum II in Fürth) und im Jahr 2014 wurde die Arbeitsgruppe Elektronenmikroskopie wieder zu einem eigenen Lehrstuhl unter dem Namen Mikro- und Nanostrukturforschung ausgebaut.
Die Entwicklung der Infrastruktur
Nach anfänglicher Unterbringung in Flachbauten an der Egerlandstrasse (heute Maschinenbau) und anderer Zwischenunterkünfte konnte im Jahr 1972 das heutige Institutsgebäude bezogen werden, wo 6 Lehrstühle in den beiden Zwillingstürmen und den angegliederten technologischen Hallen in guter Nähe zueinander forschen und lehren können. Die stark angestiegenen Studierendenzahlen im Department haben 2010 den Umbau der ehemaligen Gruppenbibliothek in einen lange vermissten Hörsaal notwendig gemacht und ermöglicht, der zu Ehren des Gründers unseres Departments den Namen Bernhard Ilschner Hörsaal trägt.
Ein wichtiger Meilenstein des Departments war die ab dem Jahr 2001 einsetzende Etablierung eines zweiten werkstoffwissenschaftlichen Standortes auf dem ehemaligen Grundiggelände in der Uferstadt Fürth, wo heute neben der Neue Materialien Fürth GmbH, NMF, dem Zentralinstitut für neue Materialien und Prozesstechnik, ZMP, und dem Lehrstuhl WW8 auch mehrere Arbeitsgruppen des Departments untergebracht sind. Damit wurde zum einen der beginnenden Platznot auf dem Campus in Erlangen begegnet und gleichzeitig setzte damit eine starke Expansion des Departments ein, in deren Folge der Energiecampus (2010) und das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg, HI-ERN (2014) mit starker Beteiligung der Werkstoffwissenschaften gegründet wurden. Auch die Erlanger Abteilung des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung, ZAE wird seit dem Jahr 2005 von Werkstoffwissenschaftler geleitet und verfügt seit 2012 über ein eigenes neues Institutsgebäude in unmittelbarer Nähe zu den WW-Gebäuden. Weiterhin zu erwähnen ist hier auch die 2010 erfolgte Gründung des aus dem Erlanger Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ hevorgegangenen Center for Nanoanalysis and Electron Microscopy, CENEM. Auch in Erlangen selbst hat unser Department außerhalb des Südgeländes expandiert. Mit der Berufung von Prof. Boccaccini an den Lehrstuhl für Biomaterialien wurde ein neues Gebäude mit hoch moderner Ausstattung für die Bioforschung in Erlangen-West errichtet. Dieses wurde 2016 feierlich eingeweiht.