Ausgründungsvorhaben AMPERIAL Window Technologies

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Unerwünschte Sonnenhitze in Gebäuden

Klimaanlagen in Wohn- und Bürogebäuden beanspruchen bereits heute rund 10% der weltweit verbrauchten Energie (ca. 2000 TwH). Der Großteil der unerwünschten Hitze tritt dabei als Sonnenstrahlung über Fenster und Glasfassaden ins Gebäudeinnere ein. Eine energieeffiziente Sanierung der Fenster oder die Installation automatisierter Verschattungssystemen sind oft sehr teuer, zeitintensiv oder mit aufwendigen baulichen Maßnahmen verbunden. Auch statische Lösungen wie Sonnenschutzfolien oder -gläser helfen zwar im Sommer, sorgen jedoch im Winter dafür, dass die kostenlose Sonnenenergie nicht ins Gebäude kommt und verursachen so erhöhte Heiz- und Beleuchtungskosten.

Intelligente und nachrüstbare Folien zur Kühlung

AMPERIAL entwickelt einen nachrüstbaren und dynamischen Hitzeschutz für Gebäude. Die Erfindung eines neuartigen, nanotechnologischen Materials (EU-Patentanmeldung eingereicht) ermöglicht eine neuartige Innovation, um kostengünstig und skalierbar, nachrüstbare und intelligente Sonnenschutzfolien herzustellen. Diese können die Aufheizung im Gebäude um bis zu 7°C und den Stromverbrauch für Kühlung und Beleuchtung um bis zu
26% reduzieren.
Die transparente Folie reflektiert hauptsächlich den Wärmeanteil des Sonnenlichts (ca. 50% Infrarot), ohne jedoch den gewünschten Tageslichteinfall zu beeinträchtigen. Sozusagen: “Licht kommt rein, Hitze bleibt draußen.“ Der Effekt kann automatisiert (bspw. nach Temperatur, Jahreszeit, Sonneneinstrahlung) oder individuell nach Komfort und Wohlbefinden aktiviert oder deaktiviert werden. Die Folie kann ebenso graduell getönt werden, um unangenehme Sonnenblendung zu vermeiden (Blendschutz).

Gründungsvorgeschichte, Team und Förderung

Das AMPERIAL Ausgründungsprojekt ist aus der langjährigen Forschung zu kolloidalen Nanokristallen der Forschungsgruppe “Solution Processed Semiconductors” (SoPSem) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) am Energie Campus Nürnberg (ENCN) entstanden.
Die SoPSem Gruppe ist Teil des Lehrstuhls für Materialien der Elektronik und Energietechnologie des Departments Werkstoffwissenschaften. Die Forschungsarbeiten fanden unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Heiß statt, der sich seit über 20 Jahren auf nanokristalline Chemie und Elektronik spezialisiert hat. Seit 2015 promoviert Niall Killilea unter der Leitung von Prof. Heiß, mit Fokus auf der Entwicklung und Entdeckung neuer Materialien aus dem Bereich Infrarot-aktive Elektronik. Im Jahr 2020 begann Niall mit der Entwicklung einer neuartigen Metalloxid-Nanokristall-Tinte, welche die technologische Grundlage für das Gründungsvorhaben darstellt. Anfang 2021 gipfelte seine Forschungsarbeit in einem ersten Prototypen einer neuartigen, elektrochromen Folie. Der Prototyp demonstrierte eindeutig das enorme Potenzial der Technologie, sie in ein Produkt weiterzuentwickeln und zukünftig zu kommerzialisieren.

Das Team bestehen neben Niall Killilea (Chemie & Nanotechnologie) aus Dr. Olaf Weiner (Molekularbiologie, Serienunternehmer), Katja Wadlinger (Advanced Materials and Processes) und Matthias Trost (International Business, Ex-ZOLLHOF Gründerzentrum der FAU).

Seit Anfang 2023 wird das Team vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und dem Europäischen Sozialfond durch das EXIST Gründerstipendium mit einem sechsstelligen Fördergeld unterstützt. Der 12-monatige Förderzeitraum steht ganz im Zeichen der technologischen Weiterentwicklung und dem Sicherstellen einer Anschlussfinanzierung.

Kontakt und Info:

Website: www.amperial.eu
Mail: info@amperial.eu